Wie die älteste Steinfelder Urkunde belegt, wurden 1121 Chorherren aus Springiersbach an der Mosel nach Steinfeld geschickt.
Sie sollten die Überreste eines alten Klosters, das es hier bereits gegeben haben musste, übernehmen und das geistliche Leben in der Umgebung erneuern. 2021 konnten wir daher auf die 900jährige Geschichte des Klosters Steinfeld zurückblicken. Jetzt, nach Ende der Corona-Pandemie, möchten wir dieses Jubiläum am 21.Mai feiern.
Wir blicken zurück – auf neun Jahrhunderte voller Höhen und Tiefen, auf Blütezeiten, vorbildhaftes klösterliches Leben und rege Bau- und Lehrtätigkeiten. Wir sehen aber auch innere und äußere Auseinandersetzungen und Krisen, Zeiten von Not und Bedrohung. Wir erinnern uns an die Aufhebung der Abtei 1802 und den Neubeginn durch die Salvatorianer 1923.
Wir blicken zurück – auf neun Jahrhunderte, in denen Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung an diesen Ort gekommen sind: auf der Suche nach der Nähe Gottes in Wort und Sakrament, nach Hilfe und Begleitung, Ruhe und Orientierung, Bildung und Kultur. Sie sind gekommen und kommen als Angestellte und Gäste, Gottesdienstbesucher und -besucherinnen, Pilger und Pilgerinnen, Schülerinnen und Schüler. Wir denken auch an die Jugendlichen, die zwischen 1856 und 1923 unfreiwillig in der „Erziehungsanstalt“ Steinfeld gelandet sind.
Wir blicken zurück – auf neun Jahrhunderte, in denen in Steinfeld Menschen ihren Glauben gelebt und verkündet haben, Ordenschristen, Priester und Laien, Prämonstratenser, Salvatorianerinnen und Salvatorianer, ihrer individuellen Berufung entsprechend, im Denken und den Ausdrucksformen ihrer Zeit.
Wir blicken zurück – und ahnen, dass Gott alle Wege in diesen 900 +2 Jahren mitgegangen ist. Dass Er uns aufscheint im Leben des heiligen Hermann Josef und anderer; dass Er die, die auf Ihn vertrauen, begleitet durch helle und dunkle Zeiten.
Wir blicken nicht nur zurück, sondern auch nach vorne – und möchten uns einlassen auf die Herausforderungen, die die heutige Zeit uns stellt, möchten Wege finden, unseren Glauben auch im 21. Jahrhundert zu leben, in Steinfeld und darüber hinaus.
In diesem Sinne möchten wir an den neun Hermann-Josef-Dienstagen die neun Jahrhunderte der Geschichte des Klosters Steinfeld nachgehen. Wir möchten in den Blick nehmen, was war und die Spuren Gottes darin suchen – und so auch die Geschichte unseres Lebens mit den Augen Gottes sehen. Herzlich laden wir zur Mitfeier der Hermann-Josef-Dienstage ein, vom 21. März bis zum 16. Mai 2023. Um 9 Uhr feiern wir jeweils die heilige Messe in der Basilika. Im Anschluss sind alle zum Frühstück in den Hermann-Josef-Saal eingeladen.
Alice Toporowsky, Pastoralreferentin