Auf der "Knollenakademie" viel gelernt - und vor allem: sich kennengelernt 

Diamanthochzeit Cremer (c) gkli
Diamanthochzeit Cremer
Datum:
Do. 6. Mai 2021
Von:
Gudrun Klinkhammer

Martha und Hermann Josef Cremer feiern heute, am 6. Mai, das gesegnete Fest der Diamantenen Hochzeit.

Diamanthochzeit Cremer (c) Peter Mattes
Diamanthochzeit Cremer
Schon bei der ersten Antwort, die die beiden in einem kleinen Interview geben, wird klar: Hier regiert der Humor. Denn auf der „Knollenakademie“, wie das Paar die ehemalige Landwirtschaftsschule in Kall nennt, haben sie sich kennengelernt.
 
Martha Cremer, eine geborene Geihs, stammt aus Hergarten. Hermann Josef Cremer wuchs in Scheven auf. Beide werden in diesem Jahr 85 Jahre alt.
 
Zwar kannten sich die beiden bereits flüchtig, doch auf dem Knollenball in Scheven 1956 funkte es dann richtig, obwohl die Zeichen zunächst ganz anders standen.
 
Ein Mitschüler sagte zu Hermann Josef, als der Tanz begann: „Pass auf, ich geh‘ mir die Martha holen und Du nimmst das Mädel daneben.“ Das fuchste Hermann Josef allerdings dermaßen, dass er den Plan durchkreuzte und ihn umdrehte. Denn er selber ging sich Martha „holen“, und sein Freund nahm das Mädel daneben. Das Ende vom Lied: Aus beiden Paaren wurde ein Brautpaar.
 
Standesamtlich heirateten Martha und Hermann Josef Cremer am 29. April 1961 auf dem Amt in Hergarten. Martha Cremer erinnert sich schmunzelnd: „Ein Vetter von mir war der Standesbeamte, wir spielten auch zusammen Theater. Einmal hat er mich sogar auf der Bühne ermordet. Wir mochten uns sehr, er war mir mehr Bruder als Vetter. Zum Ende unserer Trauung, das war so rührig, da hatten wir alle Tränen in den Augen, auch der Standesbeamte, eben mein Vetter. Danach sagte er, er wolle nie wieder jemanden aus der eigenen Familie verheiraten, das ging ihm zu nah.“
 
Kirchlich heiratete das Paar ebenfalls in Hergarten in St. Martinus am 6. Mai 1961. Alle Freunde und Verwandte waren da, der Kirchenchor sang das Ave Verum. Noch heute erinnert sich das Paar gerne an diesen Tag. Generell ist der 6. Mai in der Familie ein begehrtes Hochzeitsdatum, an dem sich nicht weniger als fünf Paare in drei Generationen sich das „Ja-Wort“ gaben.
 
Drei Kinder bereicherten die Familie. Alle packten später auf dem Heidehof zwischen Kall und Scheven an, wie und wo sie nur konnten. Vier Enkel gehören inzwischen ebenfalls dazu.
 
Auf die Frage, wie denn die Ehe so lange halten konnte, sagen die beiden: „Wir hatten immer sehr viel Arbeit, die wir gemeinsam stemmten.“ Hermann Josef Cremer fügt hinzu: „Und man darf eben nicht wegen jeder Kleinigkeit direkt laufen gehen.“ Martha Cremer schwärmt: „Mein Mann ist immer sehr lustig, das ist einfach herrlich. Wir bedauern die Menschen, die nicht mehr lachen können.“
 
Wegen der Corona-Pandemie kann derzeit keine Feier stattfinden, diese wird im Sommer hoffentlich nachgeholt, freut sich das diamantene Hochzeitspaar.
Herzlichen Glückwunsch!