Singet dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Lande! Ps 96,1.6
Impuls:
Ein Netz
filigran gewebt
von Regentropfen umwoben
durchscheinend
Durchblick gewährend
offen
zart
zerbrechlich
faszinierend
Geht so Nachfolge?
Gebet:
Gott, der du uns in deinem Sohn herausholst aus unseren Netzen, die wir uns selber geknüpft haben, zeige du uns dein Netz, mit dem du Menschen für dich gewinnen willst und das wir tagtäglich auswerfen dürfen.
Segen:
Gott lege sein Netz um dich,
dass dich einhüllt
und dir Durchblick schenkt.
Gott lege sein Netz um dich,
dass dich trägt
und dir Sicherheit gibt.
Gott lege sein Netz um dich,
damit du anderen
den Durchblick zu Gott ermöglichst
und sie in seinem Namen trägst.
(Predigt-)Impuls
Mich hat das Foto von diesem Spinnennetz fasziniert. Und je mehr ich es betrachtet habe, habe ich gespürt, dass das etwas mit dem heutigen Evangelium zu tun hat. Regentropfen, die sich in ihm gefangen haben und die das Tageslicht auf ihre ganz eigene Art und Weise weitergeben. Zartheit und Zerbrechlichkeit und darin den Blick freigeben auf das, was dahinter liegt. Nicht geschlossen und doch konzentriert um eine Mitte gesammelt, die sternenförmig ausstrahlt.
Für mich könnte das ein Sinnbild für unser Christ- und Kirche-Sein sein, für unseren Auftrag, den wir von Gott empfangen haben: Wir sind dazu berufen, Gottes Liebe, sein Licht auf unsere je eigene Art und Weise weiterzugeben. Dabei geht es nicht darum, wer das mit wie viel Erfolg am besten kann, kein Erfolgsmissionieren nach dem Motto „Wie viele habe ich wieder in die Kirche gebracht?“, sondern zuzulassen, dass Gott in der Gebrechlichkeit seines Sohnes Jesus in der Welt ist und dass auch wir mit all unserer Zerbrechlichkeit Zeugnis von Gott geben. Das geht nur im achtsamen Wahrnehmen, im genauen Hinhören was Gott und die Menschen uns sagen wollen. Und es geht nur mit unserer Empathie für die Menschen, damit wir sehen, was sich in ihnen verbirgt. Es aber nicht brutal ans Licht zerren, sondern in Respekt vor dem Lebensgeheimnis eines jeden und einer jeden sich davor innerlich verneigen. Und so dürfen wir Gott durch unser Leben durchscheinen lassen, in einer inneren Haltung, die zum Handeln und zur Offenheit führt. So gesammelt vor und in Gott wird sein Netz, das er auswirft zum Hoffnungsnetz, das trägt.