Impuls zum 7. Sonntag der Osterzeit (A) 2023

Abendhimmel ejo 2023 (c) ejo
Abendhimmel ejo 2023
Datum:
Mi. 17. Mai 2023
Von:
ejo

Ich lasse euch nicht als Waisen zurück. Ich komme wieder zu euch. Dann wird euer Herz sich freuen. - Halleluja!

Impuls zum 7. Ostersonntag

 

Ewiges Leben

na klar,

was denn sonst

oder doch lieber

Reinkarnation

oder

Nirwana

Ewiges Leben

na klar,

was denn sonst

Auseiandergesetzt

gewachsen

Gewissheit geworden

Unser Glaube

Ewiges Leben

na klar,

was denn sonst,

sonst wäre der Tod Jesu

umsonst

 

Gebet

Gott, dein Sohn Jesus hat uns das Ewige Leben geschenkt. Trotz Ostern ist das für uns oft schwer zu begreifen. Lass uns in der Verbundenheit mit ihm in diesen Glauben hineinwachsen und so Zeugen und Zeuginnen des Lebens werden.

 

Segen

Gott, du Schöpfer der Welt,

der du seit Ewigkeit bist.

Jesus Christus, Sohn aus der Ewigkeit hervorgegangen,

der du uns ewiges Leben schenkst.

Heiliger Geist, du ewig Lebendiger,

der du seit Urzeiten die Welt belebst.

Segne uns! 

 

(Predigt-)Impuls

Heute, am letzten Sonntag der Osterzeit, schwört uns Jesus im sogenannten „Hohenpriesterlichen Gebet“ noch mal auf das Ewige Leben ein. Er tut es im Johannesevangelium in sehr spirituellen und eindringlichen Worten. Dabei können wir davon ausgehen, dass diese Worte keine „Originalworte“ Jesu sind, sondern schon theologische Reflexion der griechisch-hellenistischen Gemeinde, die sich nach dem Tod Jesu gebildet hat. Warum denn dieser Aufstand? Es ist doch alles klar! Wir haben doch Ostern gefeiert. So klar war es damals und ist es auch heute nicht. Im Altertum wurde bei den Griechen eher der Tod zelebriert u.a. mit rituellen Selbstmorden. Die Juden waren früher als Nomaden darauf angewiesen, dass es einen Gott gab, der ihr Leben hier und jetzt beschützte. Und außerdem glaubten sie an den „lebendigen Gott“. Darauf war ihr Glaube ausgerichtet. Der Tod und die Todeserfahrung waren daher wenig im Blick bzw. galt fast als Beleidigung der Natur gegenüber Gott und rührte vom Sündenfall her. Ja, der Umgang mit Leichen machte sogar unrein. Erst viel später, man geht von einem Zeitraum von 200 Jahren vor Christus aus, machte sich der Auferstehungsglaube breit. Zur Zeit Jesu glaubten wie die Sadduzäer lange nicht alle Juden an ein Leben nach dem Tod. Erst ein jüdischer Religionsphilosoph des Mittelalters, Maimonides, zählte den Glauben an die Auferstehung zu den 13 jüdischen Glaubenssätzen.

Warum ich das hier aufzähle? Ich möchte einfach deutlich machen, dass das mit dem Glauben an die Auferstehung auch für den Juden Jesus gar nicht so selbstverständlich war, vielleicht auch gar nicht so selbstverständlich, wie wir Christen und Christinnen bei uns immer tun. Denn wenn wir ehrlich sind, dann fehlen uns da doch oft die ernsthaften Worte, wenn wir nicht wieder mit den Engelchen im Himmel anfangen wollen. Von daher ist es gut, wenn die johannäische Gemeinde noch einmal in einer Gebetsform den Glauben an die Auferstehung und das Ewige Leben im innigen Einssein mit Gott thematisiert und eindringlich bezeugt. Es kann uns Hilfe sein, dass wir im Alltag nicht das Ewige Leben aus dem Blick verlieren und die österliche Hoffnung immer mehr erspüren und sie in uns wachsen darf, mit allen Zweifeln, durch alle Bilder hinweg bis zum Bekenntnis, das uns in der Gemeinschaft mit Jesus geschenkt ist: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“.