Der heute in Steinfeld lebende Schriftssteller Andreas Züll berichtet: "So stand die Barbara lange Zeit bei meinen Großeltern auf dem Balkon in Kall.
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kall karte
Ursprünglich stand sie über dem Eingangstor des ehemaligen St. Barbara-Klosters in der Aachener, auf Bildern ist sie dort an ihrem angestammten Platz relativ gut zu erkennen (auch Büth erwähnt sie in seiner Bilderchronik).
Das sogenannte Klösterchen selbst wurde 1922 für die schon länger in Kall wirkenden Schwestern vom Orden der Cellitinnen gebaut, die frommen Schwestern unterhielten darin ein Altenheim und einen Kinderhort, die Klosterkapelle diente nach dem Krieg eine Weile als Notkirche.
Mein Großvater Josef Zöll, der als Wollseifen-Flüchtling mit seiner Familie nach Kall gekommen war, hatte einen guten Draht zu den Schwestern im Kloster und half dort oft mit Handwerksarbeiten und Ähnliches aus. Als das Kloster 1977 abgerissen wurde, nahm er die Figur mit und verwahrte sie sicher bis in die 1990er auf dem besagten Balkon.
Dort wurde sie gleichwohl eine Weile zweckentfremdet. Das markante Türmchen zu Barbaras Füßen diente mir nämlich während meiner Kindheit oft als Hauptquartier für meine Lego-Piraten, wenn ich bei Oma und Opa zum Spielen war. Auf dem Sockel ist eine Inschrift zu erkennen, leider erinnere ich mich hieran nicht mehr.
Wenn ich es recht im Kopf habe, steht die Barbara nun in Krekel an der Außenwand der Kirche, man hat ihr dort einen farbigen Anstrich verliehen. Ich habe sie viel später erst an dem besagten Türmchen wiedererkannt.
Mein Großvater ist 1995 verstorben, die Statue muss kurz vorher nach Krekel gekommen sein. Wie nun die Verbringung dorthin verhandelt worden ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Ausschlag gegeben hat aber zweifellos die gemeinsame Schutzpatronin. Ich erinnere mich jedoch dafür gut daran, wie die Figur mit dem Traktor auf dem Frontlader liegend abtransportiert wurde."