Maria spielt als Mutter Jesu eine wichtige Rolle für unseren Glauben.
Sie wurde von Gott erwählt, den Sohn Gottes zur Welt zu bringen. Viele tun sich mit der Tatsache schwer, dass es einen Menschen geben soll, der nicht ganz Sünder ist, sondern von Anfang an so begnadet war, dass er nicht sündigen konnte. Welche Bedeutung hat vor diesem Hintergrund das vom Titel her so sperrig klingende „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenden Jungfrau und Gottesmutter Maria“ und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für unser Bild von Kirche und unser Leben als Salvatorianerinnen und Salvatorianer?
Die Erwählung Marias durch Gott
Vielfach wurde diese Szene der Verkündigung in der Kunst dargestellt, der Moment, in dem Maria durch den Engel Gabriel die Botschaft von der Geburt des Menschensohnes erhält und sie durch ihr „Ja“ zum Ausdruck bringt, ganz dem Plan Gottes zu folgen, obwohl sie ihn nicht versteht. Damit wird sie zur Mutter aller Glaubenden, denn es kommt im Leben eines jeden Christen ganz entscheidend darauf an, geschehen zu lassen, was Gott mit einem vorhat. Da braucht es großes Vertrauen und einen tiefen Glauben, gerade dann, wenn diese Wege zunächst nicht unserem Willen zu entsprechen scheinen oder viel Unsicherheiten oder Fragezeichen für uns mitbringen.
P. Franziskus Jordan, der nächstes Jahr am 15. Mai seliggesprochen wird, hat unsere Gesellschaft am 08. Dezember 1881 gegründet. Er hat sich auch ganz auf diesen Gott eingelassen und ihm vertraut. Was hat P. Franziskus Jordan ums sein Werk gerungen, wie es aussehen sollte. Wie viele seiner Ideen konnte er nicht verwirklichen. In seinem Tagebuch lesen wir immer wieder, wie oft er sich an Die Gottesmutter gewandt hat.
Konsequenzen
Maria zeigt mit ihrem „Ja“ eine Offenheit gegenüber dem Willen Gottes. Sie ist ganz für Gott da, aber auch für ihren Sohn und später auch für die Jünger. Diese Sicht Mariens hat Auswirkungen auf unser Verständnis von Kirche. Wie müsste sich Kirche verändern, wenn wir sie von Maria her verstehen? Zuhören, vertrauen, glauben und lieben können, müsste solch eine Kirche - eben wie Maria. Die Mystische und charismatische Dimension des Glaubens sollte hervorgehoben und im Leben verwirklicht werden. Die Pastoral sollte sich nicht an Effizienz orientieren, sondern am Wesen des Evangeliums. Nicht auf die Macher Mentalität setzen, sondern auf Gottes Geist vertrauen.
Dies ist für uns eine große Herausforderung. Kraft und Mut können wir schöpfen, weil Gott durch das „Ja“ Mariens in die Geschichte eingegriffen hat und es bist. heute tut.