Interview mit Pater Wieslaw Kaczor, Leiter der GdG Steinfeld und für die Basilika Steinfeld zuständig,

Interview Pater Wieslaw (c) gkli, pw
Interview Pater Wieslaw
Datum:
Di. 2. Nov. 2021
Von:
Gudrun Klinkhammer
anlässlich des Fernsehgottesdienstes auf ARD (erstes Fernsehprogramm) und im Radio auf WDR 5, siehe Link zum Gottesdienst auf unserer Startseite hier.
 
Frage: Wie viele derartige Fernseh-Gottesdienste gab es in der Basilika Steinfeld in den vergangenen 20 Jahren?
P. Wieslaw Kaczor: Zwei Gottesdienste hatten wir in dieser Art, einmal 2007 zu Pfingsten und dann 2009 war Fronleichnam.
 
Frage: Wie lange dauert der Aufbau?
P. Wieslaw Kaczor: Von Freitag 10 Uhr bis zur Messe am Montag um 10 Uhr wird aufgebaut und am Aufbau gefeilt, der Abbau geht dann relativ zügig, dauert nur ein paar Stunden.
 
Frage: Wie wirkt sich so eine Veranstaltung auf den Tagesbetrieb aus?
P. Wieslaw Kaczor: Der Betrieb steht auf dem Kopf. Plötzlich kommen 50 Leute mit mehreren LKW an, alle Zufahrten und alle Parkplätze sind besetzt. Auch die Kirche ist voller Leute und Gerätschaften. Geschäftigkeit, Lautstärke, die Kirchenbesucher finden kein Eckchen zum Beten.
 
Frage: Wie wird der Ablauf geplant?
P. Wieslaw Kaczor: Das erste Treffen fand vor drei Monaten statt mit einer Besprechung und einer Begehung. Der Kirchenplan wurde weitergeleitet. Es wurde geklärt, dass der WDR elektrischen Strom mitbringen muss, oder auch wo sich Räumlichkeiten befinden, in denen die Teilnehmer geschminkt werden. Das ist jetzt in der Sakristei.
 
Frage: Wer wird alles involviert?
P. Wieslaw Kaczor: Involviert sind der Küster, der Organist, die Blumenfrauen, der Pfarrer und auch das Gästehaus hier in Steinfeld, in dem Mitarbeiter des WDR übernachten.
 
Frage: Welche Wirkung hat eine derartig inszenierte Messe?
P. Wieslaw Kaczor: Im Fernsehen hat die Messe eine hervorragende Wirkung, die Kirche ist beleuchtet wie nie. Der Sound ist hervorragend. Alles läuft wie am Schnürchen, die Kameraleute sieht man kaum. Für die Zelebranten ist das allerdings purer Stress, von der Messe haben sie kaum etwas. Doch alles ist gut, wenn hinterher die Zuschauer an den Bildschirmen und die Radio-Zuhörer sowie die Beteiligten und auch die Macher vom WDR zufrieden sind. Jede Sekunde ist durchgeplant, nichts darf zeitlich abweichen. Die Predigt, die Lesung, alles ist bis ins kleinste Detail getaktet. Grund dieser Messe ist diesmal das Jubiläum der Prämonstratenser, die vor 900 Jahren hier an diesem Ort wirkten. Inzwischen sind die Salvatorianer diejenigen, die das Kloster beleben. Die Jubiläumsmesse wird vom Prämonstratenser-Abt Albert Dölken aus Duisburg-Hamborn gefeiert. In der Corona-Zeit konnten wir kein großes Jubiläumsfest machen, und nun feiern und würdigen wir das Jubiläum auf diese Weise.