„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht,
ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen …“ (Mk 13, 35; aus dem Evangelium des 1. Adventssonntags)
Vieles Entscheidende passiert gerade nachts, wenn es dunkel ist. Geburten beginnen häufig in der Nacht. Bei der Pflege eines Schwerkranken fällt nicht selten der bange Satz: „Wenn er (oder sie) diese Nacht übersteht …“
So rechnet auch die Heilige Schrift an vielen Stellen mit dem Kommen Gottes im Dunkeln. In dieser Jahreszeit ist die Dunkelheit unser häufiger Begleiter. Den wenigsten, die ich kenne, gefällt das. Viele scheuen keine Kosten und Mühen, um die Dunkelheit aufzuhellen. 500 Milliarden Kilowattstunden (!) werden dafür jährlich in Deutschland verbraucht.
Advent heißt für mich nicht Lichterglanz, sondern warten auf das wahre Licht. Die Dunkelheit des Novembers bewusst aushalten, weil sie mich konfrontiert mit der Dunkelheit in mir. Warten und hoffen auf Gott, der kommen wird, das Dunkel zu erleuchten.