Patrozinium im Lockdown – Roderath denkt am 17. Januar an St. Antonius von Ägypten

roderath kapelle (c) gkli
roderath kapelle
Datum:
Sa. 16. Jan. 2021
Von:
Gudrun Klinkhammer

Roderath. Mitten m zweiten Corona-Lockdown denken die Roderather an das Patrozinium ihres Kapellenheiligen am 17. Januar 2021.

Der Kapellenheilige ist der hl. Antonius, der Nebenheilige ist der hl. Maternus. „Vor Jahren“, so erinnern sich Küsterin Marie-Therese Hermeling und Kirchenvorstandsmitglied Rudi Klinkhammer, „wurde manchmal sogar ein ganzes Schwein zum Patrozinium am Spieß gegrillt.“ In diesem Jahr ist nichts möglich. Auf öffentliche Gottesdienste wird in der GdG Steinfeld derzeit aus Solidaritätsgründen verzichtet.
Antonius von Ägypten, der Hauptschutzpatron der Kapelle in Roderath, ist gleichzeitig der Schutzpatron der Landwirte. Ein Schwein, das seinen linken Fuß eskortiert, deutet auf diese Funktion hin.
Die einschiffige Dorfkapelle mit dreiseitigem Chorabschluss und vorangestelltem Westturm steht unter Denkmalschutz. Bemerkenswert ist die Verwendung von Roderather Marmor, der sowohl im Sockel, an den Fenstergewänden als auch an den Eckquaderungen von Schiff und Kirchturm sichtbar wird. Ebenso ist das Taufbecken aus Roderather Marmor gefertigt. Bei diesem Stein handelt sich um Kalkstein aus einem Steinbruch südöstlich des Dorfes, der aus Ablagerungen von Korallen aus dem Mitteldevon entstanden ist.
Im Inneren besitzt die Kirche einen neugotischen Altar, der dem heiligen Antonius dem Einsiedler als Haupt- und dem heiligen Maternus als Nebenpatron geweiht ist. Maternus war im frühen vierten Jahrhundert der erste urkundlich belegte Bischof von Köln.
Der orientalisch anmutende Altar ist das auffallendste Stück im Gotteshaus. Er besitzt etwa eine Kuppel, auf der eine Pelikangruppe zu sehen ist. Der Pelikan ist in der christlichen Kunst ein Symbol für Christus. Das geht auf den Glauben zurück, dass der Pelikan seine Jungen mit dem eigenen Blut füttert. Dieses Verhalten wurde mit Christus verglichen, der sein Blut und damit sein Leben für die Menschen hingibt.
Die acht Glasfenster von Joh. Mulders (zwei) und Jakob Schwarzkopf (sechs) wurden 1962 und 1989 eingebaut und zeigen unter anderem auch die beiden Heiligen.
 
 
Patrozinium:
Als Patrozinium (von lat. patrocinium ‚Beistand‘) wird die Schutzherrschaft eines Patrons oder einer Patronin bezeichnet, der eine Einrichtung unterstellt wird.
Als „Patrozinium“ wird auch das „Titelfest“ oder „Patronatsfest“ bezeichnet, das am liturgischen Gedenktag des Schutzpatrons begangen wird, dessen Titel eine Kirche trägt (der Titelheilige). Es hat den Rang eines Hochfestes. Das Patronatsfest wird in katholischen Gegenden mitunter mit einer Prozession und einem Volksfest begangen. Ist eine Kirche nicht einem Heiligen, sondern einem Glaubensgeheimnis gewidmet, spricht man auch vom „Titularfest“.