Im Klostergarten habe ich dieses kleine Relief entdeckt. In der Mitte sitzt Jesus, deutlich sind die Wunden der Kreuzigung zu sehen.
Zwei Männer sitzen bei ihm, so eng, dass sich ihre Körper berühren. Sie sind ihm zugewandt, hängen an seinen Lippen. Es handelt sich um die beiden Männer, von denen der Evangelist Lukas erzählt, dass sie nach dem Tod Jesu Jerusalem verlassen. Nur weg von diesem Ort!
Enttäuscht und traurig sind sie unterwegs, so in ihrer Trauer versunken, dass sie Jesus nicht erkennen, der sich zu ihnen gesellt und ein Stück mit ihnen geht. Erst beim Abendessen, als Jesus mit ihnen das Brot teilt, „wurden ihnen die Augen aufgetan und sie erkannten ihn“ (Lk 24, 31).
Mich berührt der Gedanke, dass der Auferstandene vielleicht schon mit mir unterwegs ist. So oft bin ich in Beschlag genommen von Gedanken und Gefühlen und bemerke ihn nicht. Nur manchmal, in besonderen, geschenkten Momenten, strahlt mir seine Anwesenheit auf. Spüre ich seine Nähe, so dicht wie auf dieser kleinen Darstellung im Garten des Klosters.