Das war die diesjährige Mundartmesse in Scheven

Abschied für Pfr. Gößmann

2025-predigt manni lang (c) Dieter Schmitz
2025-predigt manni lang
Datum:
Fr. 31. Jan. 2025
Von:
Maria Mattes
Die Kirche St. Apollinaris in Scheven erstrahlte am letzten Samstag im Januar 2025 in einer besonderen Atmosphäre in den Farben blau-weiß: Zur traditionellen Mundartmesse auf Platt, die jedes Jahr zur Karnevalszeit stattfindet, strömten Gläubige aus nah und fern und füllten die Bänke bis auf den letzten Platz. „Loss mer os freue und fiere“ lautete das diesjährige Motto der MESS OP PLATT, in der auch für die Lebenden und Verstorbenen der KG „Die Jecke vom Hahnebömsche“ gebetet wurde. Es war eine Messe, die die Herzen der Besucher berührte und dabei Humor und Heimatverbundenheit auf den Punkt brachte. Wer einmal einen solchen Gottesdienst besucht hat, der weiß, dass sich diese Fröhlichkeit im liturgischen Rahmen durchaus integrieren lässt.
2025 mundartmesse in scheven (c) Dieter Schmitz
2025 mundartmesse in scheven
Fast das gesamte Aufgebot der Karnevalsgesellschaft trat im Gottesdienst in ihren Uniformen auf: angefangen von Standartenführer, Herold und Koch über Tanzgruppen, Elferrat und Vorstand bis zum diesjährigen Dreigestirn Prinzessin Sally I. (Müsch), Jungfrau Denise I. (Schreiber) und Bauer Nathi I. (Nathalie Bornheim).
Pfr. Klemens Gößmann zelebrierte die Heilige Messe und wurde dabei von dem bekannten Eifeler Muttersprachler Diakon Manni Lang unterstützt. Das Highlight des Gottesdienstes war die humorvolle Predigt des Diakons. Manni Lang hatte – besonders zur Freude der kleinen Jecken – eine mit Wasser gefüllte Gießkanne mitgebracht, um den Text des Evangeliums zu erläutern. „Wir sollen sozusagen das Wasser des Lebens, den Mut, den Glauben, den Heiligen Geist weitergeben.“ Und zwar vielhundertfach - wie bei jedem Wasserstrahl aus der Gießkanne zu sehen. „Die Saat jeht op, Verdrüchtes rijet sich wedder op, Wildwuchs widd enjedämmp, Famillije un Mensche, die Höllep bruche, odeme wedder op. Vertraue, dat os Jesus sengem Verspreiche fleeß, kiemt dürch os. Veel, wat noch jar net ze sehn ös, erwach zom Levve. Dat ös e Wunder. E Wunder, an demm mir all mitwirke könne. Fastelovend und noh Äschermittwoch wigger. «Höck, leev Löck, hätt sich et Schriftwoart erfüllt», säät Jesus. «Ich senn do un ihr sedd do. Un mir jehüere zesamme.» Amen.“
Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor unter der Leitung von Werner Harzheim begleitet und verlieh der Feier eine festliche Note; unterstützt von ihrem Organisten Christoph Schneider und den Bläsern vom Hahnebömsche unter der Leitung von Stefan Reinders, die die Akustik der altehrwürdigen Kirche voll ausfüllten. Mit ihren Solo-Liedern setzte der Chor noch das i-Tüpfelchen und sorgte für Gänsehautmomente. Lesung und Fürbitten wurden von Lektor Joachim Cremer sowie den Tollitäten ebenfalls op Platt gekonnt vorgetragen. Konzeption und Organisation lagen wie immer in den Händen von Maria Mattes.
2025 pfr. gößmann und diakon manni lang (c) Dieter Schmitz
2025 pfr. gößmann und diakon manni lang
Für Pfr. Gößmann war es der letzte Gottesdienst in Scheven. Auf Wunsch des Bischofs übernimmt er eine neue Stelle im Kreis Düren. Im Namen der KG dankte Melanie Hoffmann von Herzen allen Mitwirkenden und wünschte Pfr. Gößmann alles Gute für die neue Aufgabe. Dieser freute sich unübersehbar zum Abschluss über seinen Karnevalsorden.
Beim Auszug aus der Kirche konnte man überall fröhliche Gesichter sehen. Klar ist: Diese Mundartmesse wird nicht nur den Karnevalisten, sondern auch den Gläubigen der Region in bester Erinnerung bleiben.