Impuls zu Weihnachten 2024 (C)

Bild Weihnachten 2024 C (c) ejo
Bild Weihnachten 2024 C
Datum:
So. 15. Dez. 2024
Von:
ejo

Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Jes 9,5

Impuls zu Weihnachten

 

Inmitten der Nacht

Rosen erblühen

umranken

das Geheimnis

der Liebe

Gott wird Mensch

wird Brot

und ein Tragtier

schaut in die Welt

sagt die Worte Jesu im Voraus

„Kommt alle zu mir,

die ihr mühselig und beladen seid!“

Seine Einladung gilt:

Kommt!

 

Gebet

Menschenfreundlicher Gott, in dieser heiligen Nacht feiern wir das Unfassbare: Du, der du die Welt trägst, lässt dich in Jesus tragen. Eine Frau trägt ihn zu uns. Skandal nicht nur damals, sondern auch noch heute. So wirst du erfahrbar als der, der uns trägt, ganz und gar. Lass uns dies heute mit allen Sinnen feiern.

 

Segen

Gott segne die, die heute arbeiten müssen und nicht mit uns feiern konnten, dass sie sich getragen fühlen in der Sorge um die anderen, in denen du ihnen als der Menschgewordene begegnen willst.

Gott segne die, die heute nicht mit uns feiern wollen, dass sie das Tragende in allem Ungetragensein spüren und der Menschlichkeit in dieser Welt einen Chance geben.

Gott segne die, die heute von anderen getragen und vielleicht auch ertragen werden, damit sie in dir Heil und Frieden finden.

Gott segne die, die dich in stillen Gesten, in der helfenden Hand und im tröstenden Wort Mensch werden lassen und dich so zu den Menschen tragen.

Gott segne die Tiere, die manchmal viel von uns Menschen zu ertragen haben und in denen du uns trotz allem das Wunder deiner Schöpfung zeigst.

Gott segne uns, die wir hier in Freude das Fest der Geburt Jesu feiern, dass du Tag für Tag in uns und in dieser Welt Mensch wirst.

 

(Predigt-)Impuls

Liebe Eselstute Elsa,

ich habe mir da so meine Gedanken gemacht wie ich gehört habe, dass du die schwangere Maria in Begleitung von Josef nach Betlehem getragen hast. Wie bist du eigentlich zu diesem Job gekommen? War das so ähnlich wie bei mir: Eigentlich dachte ich, ich  könnte nichts, andere wären viel besser wie ich. Aber irgendwie war da doch eine Sehnsucht, ein Wunsch in mir, etwas Sinnvolles zu tun.

Ja, und ich habe damals auch gespürt: Der Weg ist verdammt lang, wenn man etwas tun will, was einen wirklich erfüllt, so wie Maria. Und das auch noch als Frau.

Du bist da schon mit zwei ganz eigenen Gestalten, mit Josef, einem sehr wahrscheinlich schon älteren Witwer und Tagelöhner und mit Maria, einer unehelich schwangeren Frau durch die Gegend gezogen.

Mit solchen gibt sich die feine Gesellschaft, oder bei dir tierisch gesprochen: die edlen Warmblüter und Araber erst gar nicht ab, die sind auch viel zu zart beseitet, um so schwere Lasten auf der Seele zu tragen.

Da werden solche wie du gebraucht, die zäh, ausdauernd, uneitel, vielleicht auch etwas bescheiden sind, aber einen ganz schönen starken Willen haben und eine Vision, eine Idee im Kopf.

Nur mit solchen tierischen oder auch menschlichen Exemplaren macht Gott seinen Staat. Das sind die, die er für seine Idee vom Menschen braucht.

Das sind die unter uns, die einfach da sind, die vielleicht auf gut Eiflerisch sagen würden: „Nu mach doch net so e Jedöns.“

Und dann passiert das, wo wir zu recht jedes Jahr noch immer „so e Jedöns“ draus machen: Gott wird Mensch. Und du, Zottel bist mittendrin, ganz nahe dran.

Und dann seid ihr tierischen Mitgeschöpfe uns oft ganze Nasen voraus, weil ihr eben viel mehr spürt wie wir, weil ihr eben ganz in der Gegenwart seid.

Und  wer in der Gegenwart lebt – das können auch Menschen -, sich nicht einfach nach „Wolkenkuckucksheim“ verabschiedet, wer emphatisch und / oder praktisch veranlagt ist, der bekommt sehr schnell mit, was wirklich im Leben trägt und der kann auch mittragen.

Da ist es dann kein Wunder, das sich die Menschen seit altersher erzählen, dass ihr Tiere in der heiligen Nacht sprechen könnt.

Menschen, Tiere, die mittragen, die tragen Gott in die Welt. Ich könnte trotz allem Schrecken in der Welt so viele aufzählen, aber dazu reicht diese Nacht nicht aus.

Und so wird der getragen, zu den Menschen getragen, der uns trägt. Das ist der tragende Grund unseres Lebens.

Das ist das Wunder der Weihnacht, das uns hoffentlich weit über diese feierliche Stunde trägt.

Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, wo immer Sie auch gerade sind...