Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus. Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Impuls zum 11. Sonntag im Jahreskreis
Und weiß nicht wie
mir geschieht
was da geschieht
warum es geschieht
Weiß nicht wie
weil mein Verstand zu klein
weil mein Leben zu kurz
weil ich nur staune
und zulasse
und werde
Gebet
Gott, wir müssen nicht alles verstehen, was du tust. Dazu hast du uns nicht berufen. Lass uns dies einsehen und säen, damit du wirken kannst.
Segen:
Gott segne dein Nicht-Wissen,
damit du staunen kannst.
Gott segne dein Vertrauen,
damit du gelassen bleiben kannst.
Gott segne dein Sehen,
damit du erkennst, wo er überall wirkt.
(Predigt-)Impuls
„Gewusst wie ...“ und dann kommen zahlreiche praktische Tipps für die perfekte Hausfrau. Da ist es schon eine Schande, wenn man (Frau) zugeben muss, dass sie nicht weiß, wie.
Wissen ist heute mehr gefragt denn je. Und das nicht erst seit den Pisa-Studien.
Zugegeben, Wissen ist wichtig und viele behaupten, dass Wissen Macht ist. Wissen kann aber auch sehr unruhig machen, weil sich Vieles ausgemalt wird, was passieren könnte. Gerade in dieser krisenhaften Zeit kann es einem den Boden unter den Füßen wegziehen, wenn eine Schreckensnachricht und eine angeblich seriöse Studie nach der anderen das Weltuntergangsszenario beschreiben.
Damit will ich dem Wissen und der Wissenschaft nichts abreden. Vieles ist in unserer hochkomplexen Welt wichtig und wahrlich lebensnotwendig. Aber es geht auch darum, nicht alles zu hinterfragen und irgendwie zu prognostizieren. Es könnte ja auch ganz anders kommen.
Sehr lebendig ist mir ein Satz aus einer sehr guten Wochentagspredigt unseres schon lange verstorbenen Generalvikars Karl-Heinz Collas im Gedächtnis mit der Frage „Sind Christen doof?“
Mit Blick auf das heutige Evangelium würde ich energisch widersprechen und „Nein“ rufen.
Christen sind nicht doof, aber sie geben dem Handeln Gottes im entscheidenden Augenblick mehr Gewicht als ihrem beschränkten Wissen. Christen haben ein Lebenswissen und eine Weisheit, die die Welt dringender den je braucht. Das beschreibt auch Matthias Sellmann in seinem Buch „Was fehlt, wenn die Christen fehlen?“ Christen und Christinnen wissen um ihre Aufgabe. Sie wissen darum, dass es an ihnen ist, zu säen. Aber sie überlassen auch das Gott, was Gottes Aufgabe ist, das Wachsen.
Und wenn wir heute vielleicht weniger denn je wissen, wie es mit dem Reich Gottes gehen kann, dann sollten wir weiter säen, die guten Worte, die Achtsamkeit, das Inne-Halten, die pragmatische Hilfe und all das dem Gott anvertrauen, der all das und uns wachsen lässt.