Impuls zum 23. Sonntag im Jahreskreis (B) 2024

Bild 23. Sonntag 2024 B (c) ejo
Bild 23. Sonntag 2024 B
Datum:
Di. 27. Aug. 2024
Von:
ejo

Herr, du bist gerecht, und deine Entscheide sind richtig. Handle an deinem Knecht nach deiner Huld. Ps 119, 137.124

Impuls zum 23. Sonntag im Jahreskreis

 

Das durchwandern,

durchleben

was mir fremd ist.

Den Menschen

in dem begegnen,

was mir fremd, aber deren Lebenswelt ist.

Sich Zeit lassen,

nicht direkt eine Lösung parat haben,

sondern geduldig warten

bis sich etwas löst

und der Mensch,

der mich um Hilfe bittet,

sich in seiner Fremdheit

mir öffnen kann.

 

Gebet:

Gott, der du in aller Fremdheit bist und uns auch dort entgegenkommst, lehre uns, uns einzulassen auf das, was da auf uns zukommt und auch im Fremden das zu entdecken, das uns zu dir führt.

 

Segen:

Gott segne deine Schritte,

wenn du dich auf Neuland zubewegst.

Gott segne deine Augen,

damit du achtsam bist für das, was dir entgegenkommt.

Gott segne deine Ohren,

dass du in der Fremdheit doch vertraute Klänge entdeckst.

Gott segne deine Hände,

dass du Neues ergreifen und begreifen kannst und weiter wühlst

bis das du in aller Fremdheit die Gemeinsamkeit entdeckst,

die Fremdes und Vertrautes verbindet.

 

(Predigt)-Impuls:

Wo hat sich Jesus wohl herumgetrieben? Wo kommt dieser Jesus wieder mal her? Irgendwo aus der Fremde und doch aus dem Vertrauten. Und wo wagt er sich wieder mal hinein: In die Gegend, die für Fromme vermintes Gebiet ist. Er kommt von Tyrus über Sydon in das Gebiet der Dekapolis. Er kommt von heidnischen Städten, die teilweise dem jüdischen Volk wohlgesinnt waren und es beim Tempelbau unterstützten und geht in griechische Städte, deren Betreten den frommen Juden verboten war. Jesus hat anscheinend keine Berührungsängste mit dem Fremden. Er kann sich darauf einlassen und zulassen, ohne sein Eigenes zu verraten. So kann er das Vertrauen der Fremden gewinnen. Es ist kein plumper Missionierungsversuch, sondern ein geduldiges Herantasten. Und indem die Menschen erkennen, dass er sich auf sie einlässt, kann Öffnung und Heilung geschehen.

Vielleicht ist diese biblische Erzählung mehr eine Geschichte, wie Sie und ich uns auf Fremdes einlassen können als eine Wundererzählung. Vielleicht ist es auch ein Impuls, nach einer Urlaubsreise, bei der fremde Kulturen bewundert wurden, den fremden Kulturen in unserem Land zu begegnen.

Wichtig scheint mir, dass ich mich auf das Fremde einlasse, ohne mein Eigenes zu verleugnen. So kann ich vielleicht im Fremden neue Impulse für mich entdecken ohne das Meinige zu verlassen. So kann ich mit dem, was mir eigen ist, auf das Fremde und den Fremden zugehen und es ihm und mir gutgehen lassen. So kann ich vielleicht auch erreichen, dass der Fremde oder die Fremde sich mir öffnet und eine Beziehung auf Augenhöhe entsteht. Und so kann ich vielleicht auch Gott in dem entdecken, was mir fremd ist.