Alles was du uns getan, o Herr, das hast du nach deiner gerechten Entscheidung getan, denn wir haben gesündigt, wir haben dein Gesetz übertreten. Verherrliche deinen Namen und rette uns nach der Fülle deines Erbarmens. Dan 3,31.29.30-43.42
Impuls zum 26. Sonntag i. JK (C) 2025
tauche doch die Spitze deines Fingers ins Wasser
und berühre damit meine Zunge
damit ich Linderung finde in meinen Qualen
Wo warst du, als ich Qualen litt?
hast weggeschaut
hast dich deinem Vergnügen hingegeben
hast für dich gesorgt
den Kreis, den du um dich bildest
ist zu einer Kluft geworden,
die ich nicht überwinden kann,
weil sie von dir ausging
Gebet
Liebender Gott, wer Leben trügerischer Sicherheit. Uns geht es gut. Du fragst, wo warst du als ich dich brauchte. Hilf uns den (Teufels)kreis, den wir um unser eigens Leben gebildet haben, zu durchbrechen. Kläre unseren Blick für unseren Nächsten, dass wir seine Not erkennen und uns ihm zuwenden. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder, der mit dir lebt und wirkt und uns so öffnet für das Leid des Nächsten.
Segen
Guter Gott, schenke uns und der Welt deinen Segen.
Dein Segen sei mit denen, die weinen müssen.
Dein Segen sei mit denen, die nicht weiter wissen.
Dein Segen sei mit denen, die sich vor der Zukunft fürchten.
So segne uns der mitleidende Gott:
Der + Vater, der + Sohn und der +Heilige Geist.
Predigt (Impuls)
Familie, Freunde, Fußballfans, Jugendgruppe, Kirchliche Gruppen und Vereine, ... usw. Unser Leben spielt sich in solchen oder ähnlichen Kreisen ab. Ohne diese Kreise, ohne dieses mit- und füreinander würde unser Leben nicht gelingen. Doch manchmal haben sie die Tendenz, sich abzuschließen. Gegen äußere Einflüsse wird sich abgeschlossen, nur mehr ist man bei sich, ja kreist um sich. Dann entsteht das Gefühl, dass nur mehr in diesem Umfeld wirkliches Leben stattfindet. Doch in diesen Kreisen entwickelt sich mehr und mehr eine gewisse Blind- und Taubheit, wird blind und taub für das, was außerhalb dieses Kreises geschieht. Es wächst eine Kluft, die groß und größer wird. Solche Gebilde gibt es in unendlicher Zahl. Manche wissen sich offen und tolerant zu geben, doch es ist nur ein äußerer Schmuck, … Auf drastische Weise zeigt uns die Geschichte um den Reichen und den armen Lazarus wohin dieses Kreisen um sich selbst führen kann. In dem Begriff „Kreisen um sich selbst“ fiel bei der Vorbereitung zu diesem Predigt (Impuls) der Blick auf unsere Kirche, besonders auf das Thema „Aufarbeitung des Missbrauchs in unserer Kirche“. Zu diesem Thema ist einiges schon gesagt worden. Doch und das ist mein Eindruck, dieses Kreisen um eigene Belange findet immer noch statt, so vor allem die Verantwortlichen in der Kirche immer noch in ihrer Haltung verharren. Sie tun kaum etwas dafür, dass die Kluft zwischen ihnen und den Opfern sich verkleinert. Nur so brechen wir den Raum auf, in dem sich dieses Dunkle und zerstörerische Tun ausbreiten kann. Ein tatsächliche Offenheit und eine wirkliche und empathische Haltung gegenüber den Menschen hat die Chance, die Frohe Botschaft Jesus Christi zu verwirklichen.