Meine Seele soll jubeln über Gott, meinen Retter. Lk 1,46b-50.53-54
Impuls zum 3. Advent
Wer bist du denn?
In Frage gestellt
Zur Besinnung kommen
Wer bist du denn?
In mich hineinhören
hören, was Gott mir zusagt
Und dann jubeln,
weil ich einen Platz in Gottes Heilsplan habe.
Gebet
Du Gott, der auf uns zukommt. Du Gott, der einen jeden und eine jede von uns in Frage stellt, lehre uns, in uns hineinzuhorchen, damit wir dir antworten können und erkennen, auf welchen Lebensweg du uns rufst. Und in dieser Erkenntnis lass uns froh werden, weil du auf uns zählst.
Segen
Gott segne deinen Lebensweg,
dass es ein Weg sei, der dir gemäß ist.
Gott segne deinen Lebensweg,
dass es ein Weg sei, der dich erkennen lässt, wer du bist.
Gott segne deinen Lebensweg,
damit er, der dich rief, auf ihm dir entgegenkommt und
du mit ihm durch dein Leben gehst in Freude.
(Predigt-)Impuls:
Wer bist du denn? Hören Sie den Tonfall, der da oft mitschwingt? Nicht wenige von uns meinen, sich bei dieser Frage verteidigen zu müssen, weil sie uns in Frage stellt. Und dieses „In-Frage-stellen“, es kann wurmen. Es kann uns klein machen, verunsichern. Keine schönen Gedanken am 3. Advent, der ja eigentlich der Adventssonntag ist, der der Freude gewidmet ist. Aber geben wir nicht so schnell auf. So in Frage gestellt kann es uns auch Zeiten der Besinnung, des Rückzugs schenken, mich selber noch einmal fragen lassen, wer ich bin und was ich in meinem Leben erreichen will. Wenn Gott mich das fragt, dann bekommt das noch einmal einen existentielleren und unausweichlicheren Charakter. Denn es zieht mich im wahrsten Sinne des Wortes blank. Aber diese Frage zerstört nicht. Sie will mich im Letzten auch darauf bringen, was ich in meinem Leben erwarte. Denn so wie ich mich definiere, so sind auch oft meine Erwartungen an mich, an das Leben und letztlich an Gott. Gott will mich nicht klein machen, aber er will mich auf die Füße stellen, auf die eigenen Füße stellen, dass ich mir realistisch meine Fähigkeiten vor Augen stelle. Und ich wette, wenn ich das wirklich ehrlich tue, dann werde ich mehr Aufrichtendes darin finden als das, was mich niederdrückt. Und dann kann ich hingehen und im Dialog mit Gott und im Hinhören auf das, was Menschen mir wohlwollend sagen, erkennen, welchen Platz ich in Gottes Heilsplan habe. Dann mögen das nicht ganz die sehr selbstbewussten Sätze des Jesaja sein, aber vielleicht darin anklingen. Und dann wird sich in mir eine Freude ausbreiten, die mich jubeln lässt darüber, dass ich meinen Platz im Leben gefunden habe. Das mag dann vielleicht auch in solche Bilder von der wunderhübschen Braut und von dem begehrenswerten Bräutigam passen, weil Berufungsgeschichte auch immer Beziehungsgeschichte ist. Um nicht weniger geht es, wenn wir uns auf Weihnachten vorbereiten, dem Fest, wo Gott seiner Berufung zum Menschsein Gestalt gibt und uns die Berufung, die über uns hinaus weist quasi in die Wiege legt.