So spricht der Herr: Ich sinne Gedanken des Friedens und nicht des Unheils. Wenn ihr mich anruft, so werde ich euch erhören und euch aus der Gefangenschaft von allen Orten zusammenführen. Jer. 29,11.12.14
Impuls zum 33. Sonntag im Jahreskreis
Wenn ein Stern vom Himmel fällt …
Wenn ein Engel auf die Erde kommt …
dann, ja dann ist Weltenende
Wünsch dir was
Wenn ein Stern vom Himmel fällt...
Wenn ein Engel auf die Erde kommt…
dann, ja dann steht die Welt Kopf, Chaos bricht aus
Wünsch dir was
Wenn ein Stern vom Himmel fällt …
Wenn ein Engel auf die Erde kommt …
dann, ja dann ist der Himmel ganz nah und die Ewigkeit fällt in die Zeit
Wünsche werden wahr
Gebet
Gott, mit schreckerfülltem Blick starren wir oft auf das Geschehen in dieser Welt, so viel Leid, so viel Ungerechtigkeit, und wir fürchten das Ende der Welt. Lass du uns, ohne das Elend dieser Welt zu leugnen, im Glauben nach vorne schauen und schenke uns den wachen Blick für die Hoffnungszeichen, die du uns in all dem Chaos sendest.
Segen
Gott lasse für dich einen Stern vom Himmel fallen,
damit er in dich einfällt.
Gott lasse für dich einen Engel vom Himmel steigen,
damit er bei dir sei.
Gott bewahre dich in allem Chaos und schaffe dich neu,
damit du immer mehr wirst, was er sich gedacht hat:
ein Stern, der von innen leuchtett
und ein Engel, der menschlich ist.
(Predigt-)Impuls
Klar, November, Kirchenjahresende, die Evangelien drehen noch mal voll auf. Schrecken und Chaos wohin man hört und sieht. Zugegeben, ich war auch auf dieser Schiene, wie ich das Evangelium dieses Sonntags las. Und dann las ich es noch mal und las auch die Lesung aus dem Buch Daniel. Und siehe da: Das Evangelium bekam für mich auf einmal eine ganz andere Botschaft. In beiden biblischen Texten sind die Sterne, die vom Himmel fallen und die Engel, die vom Himmel kommen, positive Zeichen, ja sie werden teilweise sogar zu Sinnbildern für die rechtschaffenen Menschen. Und plötzlich war er da, der Ohrwurm von Udo Jürgens „Wenn ein Stern vom Himmel fällt“. Und plötzlich war der Brauch, sich bei einer Sternschnuppe etwas zu wünschen, mitten in diesem Chaosevangelium und mir wurde klar, dass das alles auch ziemlich an meiner Sichtweise hängt, wie ich das Ende dieser Welt und damit auch den Tod deute. Sicherlich, es sind ernste Dinge, über die ich hier schreibe und dieses besungene Idyll von Udo Jürgens mit Kinderchor kommt da nicht ran, aber es ist der Weckruf, das Weltenende noch einmal ganz anders zu sehen, auch meinen eigenen Tod. Wenn die Welt so schrecklich ist, wie sie sich gerade in der letzten Zeit so oft entpuppt, dann ist es doch gut, dass sie endlich ist, dass all das Leid und die Gewalt einmal ein Ende hat. Und wenn mich Krankheit und Schmerzen so quälen, dann ist es gut, dass es noch ein anderes Leben gibt. Alles hier auf der Erde ist endlich. Und es braucht sowohl am Anfang der Schöpfung wie am Ende der Schöpfung dieses schöpferische Chaos, aus dem etwas Neues entsteht, keine prickelnde, aber eine hoffnungsvolle Aussicht, dass nicht allles so bleibt, sondern verwandelt wird, dass Menschen wie Sterne und Engel werden, die die Herrlichkeit Gottes spiegeln.
In der Anbetungskapelle, der Michaelskapelle, in Banneux steht überlebensgroß der Engel Michael über dem gläsernen Tabernakel. Zugegeben, die künsterlische Schöpfung ist Geschmackssache. Aber auf dem Hintergrund der heutigen biblischen Lesungen bekommt diese Michaelsfigur für mich eine neue Bedeutung. Er ist der, der genau auf den hinweist, der vom Himmel gefallen ist: Jesus Christus. Er ist der Erlöser, und er strahlt in die Welt. Und wenn wir ihn empfangen, dann fallen wir auch ein wenig aus dem Himmel und strahlen in die Welt hinein. Darum erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe. Bald ist Weihnachten, das Fest der aus dem Himmel Gefallenen.