Impuls zum 33. Sonntag im Jahreskreis (C) 2025

Bild 33. Sonntag im Jahreskreis C 2025 (c) ejo
Bild 33. Sonntag im Jahreskreis C 2025
Datum:
Do. 13. Nov. 2025
Von:
ejo

Richtet euch auf, und erhebt euer Haupt; denn eure Erlösung ist nahe. Halleluja! Lk 21,28

Impuls zum 33. Sonntag

 

Stehen und nicht gehen,

Bleiben und nicht treiben,

Aufrichten und nicht zu Grunde richten.

Leben gegen allen Tod.

Nicht mehr und nicht weniger.

Daher bleibe ich stehen und laufe nicht davon.

Daher bleibe ich und lasse mich nicht von Meinungen treiben.

Daher bin ich aufgerichtet und nicht zu Grunde gerichtet.

Unser Gott will unser Leben, nicht den Tod.

Das ist er, unser Gott des Lebens.

 

Gebet

Gott, du hast uns gerufen, vor dir zu stehen und dir zu dienen. Schenke uns den rechten Stand, wenn wir ängstlich sind und bedrängt werden. Denn du Gott, willst unser Leben.

 

Segen

Gott segne deinen Stand,

damit du widerstehen kannst.

Gott segne deinen Stand,

damit du nicht ständig nach der Meinung anderer fragst.

Gott segne deinen Stand,

damit du zu ihm hin auferstehst.

 

(Predigt-)Impuls:

Es ist für mich eine der schönsten Aussagen, dass wir von Gott gerufen sind, um vor ihm zu stehen. Er will keine Duckmäuser. Er will aufrechte Menschen. Wenn er uns als aufrechte und aufgerichtete Menschen ruft, dann verändert sich auch unser Blick. Wir dürfen geradeaus schauen. Wir dürfen unseren Standpunkt haben. Einen Standpunkt zu haben, das bedeutet aber nicht, stur wie ein Eselchen die Beine in den Boden zu rammen. Einen guten Standpunkt hat man nur, wenn man in den Knien locker bleibt und in der Mitte des Leibes verankert ist. Das, was eine physische Bedingung für einen guten Stand ist, das soll für uns Christen auch zur Geisteshaltung werden. Immer wieder dürfen wir Meinungen, Erlebnisse an uns herankommen lassen, sie bedenken und hinterfragen, also körperlich gesprochen auch ein Stück weit mitschwingen. Aber wir dürfen nie aus unserer Mitte herausfallen, dort nicht fest sein. Wenn Jesus Christus in mir wohnt, meine Mitte ist, dann kann ich aus dieser Mitte heraus hören, ein Stück weit mitschwingen, aber letztlich immer wieder zu dem zurückkehren, der mich einlädt, vor ihm zu stehen und ihm so zu dienen. Letztlich kann mich dann nichts aus der Bahn werfen. Das ist leichter geschrieben als getan. Manchmal komme ich mir so vor, als wenn ich kurz davor bin, zu sehr mitzuschwingen, zu sehr mich von anderem ziehen zu lassen und öfters laufe ich Gefahr, dass mich dann etwas von den Beinen holt. Wie gut ist es dann zu wissen, dass ich meinen Stand nicht mir selber zu verdanken habe, sondern dass mich da einer in der Mitte hält und nicht zulässt, dass es mich umhaut. So ist das heutige Evangelium sehr ernst zu nehmen, aber auch immer mit dem Blick zu betrachten, dass Gott nicht will, dass es mich aus den Latschen haut. Er will, dass ich standhaft bleibe und hilft mir in Jesus dabei, der seinen Standpunkt bis zuletzt, bis zum Kreuz vertreten hat und damit auferstand. Bleiben wir standhaft. Seien wir kein Fähnchen im Wind, sondern Menschen, die einen Standpunkt haben. Menschen, die sich von den Werten Jesu leiten lassen und von ihm bis zuletzt und in das neue Leben hinein gehalten sind.