Christus hat unsere Leiden auf sich genommen, unsere Krankheiten hat er getragen. Halleluja! Mt 8,17
Impuls zum Fest „Darstellung des Herrn“
Licht und Freude
Einspruch!
Abschied und Schwert
Das Fest bügelt nicht alles glatt
Falten entstehen
in denen sich etwas entfalten kann
das ganze Leben Jesu
zwischen Licht und Schatten
zwischen Freude und Schmerz
Darum Einspruch!
Leben geht nicht glatt.
Leben hat Falten,
damit es sich entfalten kann
Gebet
Gott, du weißt es: Im Leben Jesu lief nicht alles glatt; im Leben seiner Familie und seiner Freunde und Freundinnen auch nicht. Und auch in unserem Leben. Darum lass uns den Einspruch hören, der zu jedem Leben gehört. Lass uns akzeptieren, dass nicht alles glatt läuft und wir im Annehmen das Licht sehen, das du uns dennoch schenkst.
Segen:
Gott schenke dir den Mut zum Einspruch.
Er lasse dich mutig dein Leben betrachten.
Er schenke dir kein Bügeleisen für dein Leben.
Er schenke dir die Beharrlichkeit, nicht alles glatt bügeln zu wollen.
Er schenke dir das Licht,
das dennoch in jede Falte deines Lebens leuchtet
und es sich entfalten lässt.
(Predigt-)Impuls:
Einspruch: Dieses Fest geht nicht glatt. Haben Sie schon einmal überlegt, welche Gegensätze da in diesem Evangelium aufeinanderprallen: Junge Eltern, voller Leben und Kraft bringen ihr Kind, das seine Lebendigkeit hinauskräht, in den Tempel und begegnen einem Menschen, dessen Kräfte nachlassen und dessen Blick ganz klar auf das Ende und den Abschied von dieser Erde gerichtet ist. Er, dessen Augenlicht erlischt, sieht das Licht für die Völker. Und er preist Maria, nicht als die Schöne und Wunderbare, sondern als die Frau, die fast am Schmerz über ihren Sohn zerbrechen wird. Und er sagt über das Licht der Völker, dass ihm widersprochen wird. Selbst beim Blasiussegen, den viele in diesen Tagen empfangen treffen Krankheit und Segen aufeinander.
Von wegen „heile Welt“! Nein, Einspruch! Und Gott sei Dank: Einspruch! Was wäre das für ein menschgewordener Gott, der die damals barbarische Unterdrückung seines Volkes durch die Römer einfach schönreden würde. Was wäre das für ein menschgewordener Gott, der als Mensch nicht dem Widerspruch, ja selbst dem Tod ins Auge blicken würde. Das wäre doch kein Gott, den wir ernst nehmen könnten. Ernst nehmen können wir diesen Gott, der in Jesus Mensch wurde, weil er Mut zum Leben hatte, mit all seinen Widerwärtigkeiten und Schmerzen. Dieser Jesus, der all das Unrecht nicht glattgebügelt hat, sondern es als Aufruf zur Entfaltung der Liebe genommen hat. Dieser Jesus, der seine Beziehung zum Gott, der die Liebe ist, so sehr entfaltet hat, dass er bereit war, dafür zu sterben, um uns Leben zu schenken.
So ist das Fest „Darstellung des Herrn“ immer auch schon eine Taborgeschichte, wo Jesus das Licht sieht bevor er leidet. So ist „Darstellung des Herrn“ das Fest, das das Licht und das Leben inmitten der Finsternis und der Bedrohung des Lebens feiert. Einspruch! Das Licht siegt, trotz aller Finsternis!