Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel. Hosanna in der Höhe! Mt 21, 9
Impuls zum Palmsonntag
Brücke
Verbindung
von
hier nach dort
Brückenschlag
der fragil ist
Brücke
Teil kritischer Infrastruktur
Brücke
Wunderwerk der Technik
Brücke, die du Jesus
von Gott zum Menschen schlägst;
gewagtes Angebot der Liebe,
die ins Wanken geraten kann;
Brücke, die du selber bist
vom Tod zum Leben
welch ein Wunder
Gebet:
Gott, so einfach geht das nicht, über die Brücke zu gehen, ein ergreifendes Lied, Palmzweige und dann? Was wird Jesus in Jerusalem erwarten? Wird seine Botschaft von der Brücke schlagenden und Verbindung stiftenden Liebe Gottes die Menschen im Innersten treffen? Hilf du uns, dass wir uns von diesen Worten berühren lassen und in tiefer Verbindung mit Jesus Brücke sein können, auf der dein Wort zu den Menschen kommt.
Segen:
Geh mit Gott über die Brücke,
dass du deine und die Würde der anderen siehst;
dass du Nahrung findest und fähig zur Hingabe wirst;
dass du im Gebet die Verbindung zu Gott erfährst;
dass du dich aufrecht seinem Urteil stellen kannst;
dass dein Leben in seinem Tod und dein Tod in seinem Leben geborgen ist.
Und so gehe in diese Tage des Heils unter dem Segen dessen, der sich mit dir verbindet und verbündet:
Im Namen des Vaters …
(Predigt-)Impuls
Schon wieder eine Brückensperrung – Brückenschäden – Überbelastung – Stau auf den Umleitungen. Wer regelmäßig die Verkehrsnachrichten hört, der kann schon ganz schön genervt sein von diesen Durchsagen.
Da merken wir erst, wie sehr wir Brücken brauchen, wie selbstverständlich sie unser Mobilitätsverhalten prägen. Was wären wir ohne Brücken?
Verbindungslose Wesen, eingeschränkt auf einen relativ kleinen Raum, abgeschnitten.
Wenn Jesus sich am Palmsonntag auf den Weg nach Jerusalem macht, überschreitet er die Brücke des Kidrontals, nutzt selber die Brücke, um zur Brücke zu werden. Er ist der, der in Verbindung lebt zu Gott und den Menschen. Er ist der, der aus der Isolation der Herrlichkeit Gottes hinübergeht in das Leben der Menschen. Er ist der, der von der Sonnenseite Gottes kommt und in das Tal der Menschlichkeit geht. Aus dieser Erfahrung heraus wird er selber zur Brücke, die verbindet. Das ist kein leichtes Unterfangen, denn er weiß, dass ihn das wie so vielen Brückenarbeitern das Leben kosten wird. Er weiß um die Belastung, die ihn an seine physischen und psychischen Grenzen führen wird. Er weiß darum, dass sein Schrei am Kreuz ihn selber an die Grenze seiner Beziehung zu Gott führen wird. Aber er überwindet in seinem Leben das Tal des Todes. Das ist die Hoffnung, die wir zwischen Palmsonntag und Ostern in allem Leid feiern, manchmal sehr fragil, leiderfüllt und doch zukunftsweisend.