Impuls zum sechsten Sonntag in der Osterzeit (B) 2024

Bild 6. Ostersonntag 2024 (c) ltm
Bild 6. Ostersonntag 2024
Datum:
Do. 2. Mai 2024
Von:
ltm

Verkündet es jauchzend, damit man es hört! Ruft es hinaus bis ans Ende der Erde! Ruft: Der Herr hat sein Volk befreit. Halleluja! Jes 48,20

Impuls zum 6. Ostersonntag

 

Kommunalwahl

Bundestagswahl

Europawahl

Wahlbeteiligung

Wahlparty

und dann?

Ernüchterung

oder

Aufbruch

Denn nicht ihr,

sondern ich

habe Euch erwählt.

 

Gebet

Gott, wir danken dir, dass du uns gewählt hast. Du weißt, dass wir auch nicht immer erste Wahl sind, aber mit deinem Zutrauen dürfen wir es wagen. Lass uns so in Freude vor dir leben.

 

Segen

Gott, der dir seine Stimme gegeben hat,

lasse den Klang seiner Worte durch dich ertönen.

Gott, der seine Karte auf dich setzt,

schenke dir die Leichtigkeit in seiner Nachfolge.

Gott, der dich erwählt hat,

vollende dich in der Freude.

 

(Predigt-)Impuls

Gerade jetzt, wo viele durch die weltweiten Entwicklungen die Demokratie als Staatsform in Gefahr sehen, wird vermehrt für die anstehenden Wahlen geworben. Und das ist gut so. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass eine demokratische Regierung und habe sie noch so viele Ecken und Kanten, selbstverständlich ist. Es ist und bleibt ein wertvolles Gut unseres Gemeinwesens und Lebens.

Wie befremdlich mutet mir da der Satz aus dem Evangelium an: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“

Mein politisch-demokratisches Herz will rebellieren: Das ist Freiheitsberaubung. Ich bin nicht Gottes Marionette!

Aber der Satz bleibt stehen, ist nicht wegzulesen, einfach aus der Bibel auszuschneiden.

Und je mehr ich daran knabbere wird mir der eigentliche Wahnsinn dieses Satzes bewusst.

Jesus entscheidet sich aus freien Stücken für mich. Er macht quasi von seinem Wahlrecht Gebrauch und entscheidet sich für mich. Dabei weiß er sicherlich genau so wie bei unserer Regierung um meine Ecken und Kanten. Aber er setzt seine Karte auf mich.

Das ist der Wahnsinn der Freiheit Gottes, der sich nicht beirren lässt, sondern seine Wahl trifft zugunsten von mir.

Und dann kann ich von ganzem Herzen in den Wunsch Jesu einstimmen, der auch noch möchte, dass ich seine Freude in Fülle habe. Da kann ich doch nur noch jubeln und mich von Herzen freuen, vielleicht tanzen oder singen. Damit tanze ich dann langsam aus der offiziellen Osterzeit hinaus, ohne aus der Osterfreude zu gehen. Denn er möchte ja, dass sich sein Wunsch an mir erfüllt.