Impuls zum zweiten Sonntag in der Osterzeit (C) 2025

Bild 2. Ostersonntag 2025 C (c) ejo
Bild 2. Ostersonntag 2025 C
Datum:
Do. 24. Apr. 2025
Von:
ejo

So spricht der Herr: Weil du geglaubt hast, Thomas, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Joh 20,29 Halleluja!

Impuls zum 2. Sonntag der Osterzeit

 

Sich immer wieder bewegen

um die Mitte,

die alles zusammenhält.

Immer wieder hinschauen auf den,

der die Mitte unseres Lebens ist.

Immer wieder sich hineinspüren

in die Mitte, aus der wir Kraft bekommen.

Immer wieder dort zur Ruhe kommen,

wo wir im puren Sein sind,

wo uns Leben geschenkt wird

und wir für Gott im Mittelpunkt stehen

ohne uns selber zur Mitte zu machen.

 

Gebet:

Gott, in den vielen Verwirrungen unserer Zeit suchen wir unsere Mitte. Sei du sie in deinem Sohn Jesus Christus, der uns neues Leben schenkt.

 

Segen:

Inmitten deines Lebens: Gott segne dich.

Inmitten deiner Zweifel: Gott segne dich.

Inmitten deiner Suche: Gott segne dich.

Inmitten deiner Freude: Gott segne dich.

Gott segne dich und

werde Tag für Tag immer mehr

die Mitte deines Lebens, aus der du leben darfst.

 

(Predigt-)Impuls

Es scheint das Losungswort unserer Zeit zu sein „Seine innere Mitte finden“. Neulich las ich noch, dass die Insel Bali sich quasi zum Zentrum dieser Bewegung entwickelt hat: ob Yoga, Thai Chi, Chi Gong, Meditationskurse … alles ist hier im fernöstlichen Flair für genügend Geld zu finden. Ich möchte auf keinen Fall diese Methoden verdammen, weiß ich doch aus Erzählungen und teilweise eigenen Erfahrungen um die wirksame Kraft.

Bei mir stellt sich nur die Frage, warum dies zur Zeit so boomt. Vielleicht fühlen wir uns so verlassen wie die Freunde und Freundinnen Jesu damals. Wir haben unsere Mitte verloren und dass, was sich ungut in unsere Mitte gedrängt hat, erweist sich als wenig tragfähig. Da hat es den Jüngern und Jüngerinnen Jesu damals sichtlich gut getan, dass Jesus in ihre Mitte trat. Er nahm auf einmal wieder den Raum ein, aus dem die Gewalt und Trauer ihn ausgesperrt hatte. Und er schaffte es und schafft es auch durch verschlossene Türen. Kein Wunder, dass Thomas sich wundert und zweifelt. Aber wie er es selber erlebt, da kann er nicht anders, als sich öffnen und Jesus wieder in seine Mitte lassen. Und mit ihm geschieht nicht nur das, sondern er wird auch wieder in die Mitte der Freunde und Freundinnen aufgenommen. Heute würden wir sagen, dass dies eine ganzheitliche Heilung ist. Von daher wäre es fatal und ignorant, die eben erwähnten Methoden nur als Modeerscheinung abzutun. Sie sind quasi wie eine Alarmanlage und zeigen uns an, was wir zu verlieren drohen oder evtl. verloren haben: Unsere Mitte. Mir selber tut es gut, mich jeden Morgen mit dem Herzensgebet, das grob beschrieben so geht: Meine Gebetsworte mit dem Atem zu verbinden z.B. Jesus (beim Einatmen) Christus (beim Ausatmen) oder Jesus (einatmen) mein Licht (ausatmen) auf den Tag einzustimmen, mich meiner Mitte zu vergewissern und wenn ich in Gefahr bin, sie im Laufe des Tages wieder zu verlieren evtl. beim Autofahren diese Gebetsform zu wiederholen. Es stärkt in mir die Gewissheit, dass da einer in meiner Mitte ist, der mein Leben will und mich lebendig macht. Von daher: Viel Freude auf der Suche nach der Mitte!