Klappern in der Coronazeit - die abgespeckte Variante....

Klappern 1 (c) Melanie Schneider, Tanja Ackermann und Sandra Strotkötter, Steffi Sistig, Marlene Schildgen, Mareike Klaus
Klappern 1
Datum:
Sa. 3. Apr. 2021
Von:
Gudrun Klinkhammer
KLAPPERN - Karfreitag und Karsamstag etwa in Scheven, Dottel und Wallenthal
Collage Klappern 2 (c) Melanie Schneider, Tanja Ackermann und Sandra Strotkötter, Steffi Sistig, Marlene Schildgen, Mareike Klaus
Collage Klappern 2
Um 7 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr wird an Karfreitag und an Karsamstag geklappert. Es wird jeweils morgens, mittags und abends an beiden Tagen mit den Klappern eine kleine - vorher fest bestimmte - Strecke etwa durch Scheven gelaufen. In Wallenthal wird vor der eigenen Türe oder aus einem Fenster heraus geklappert.
 
Auf die bekannten Rufe (Morjeglock, Morjeglock, die Aahl, die steht im Ungerrock; Midach, Midach, wer nit jekauch hätt, springt in de Baach; Naateglock, Naateglock, der Aahl, der hätt de Pief verstoppt) muss während der Corona-Pandemie verzichtet werden.
Mund-Nasen-Schutz und genügend Abstand sind Pflicht. Die kleineren Kinder werden zur Sicherheit von einem Elternteil begleitet.
 
In diesem Jahr darf der „Klapperlohn“, das sind in normalen Jahren begehrte Süßigkeiten, die wie ein wahrer Schatz gehandelt werden, nicht eingesammelt werden. In "normalen" Jahren gleicht es einer Zeremonie, so beschreibt es Maria Mattes aus Scheven, wenn sich die Kinder zusammenfinden nach der Klapperaktion, um den gesammelten "Schatz" gerecht aufzuteilen. Maria Mattes: "Dann geht es genau nach Größe, die Kleinen kommen zuerst dran."
 
Zur allgemeinen Info gab es in Scheven, Dottel und Wallenthal folgenden Text:
"Nach einem jahrhundertealten Brauch schweigen noch heute in allen katholischen Kirchen aus Trauer um das Leiden und Sterben Jesu Christi vom Gloria der Messfeier am Abend des Gründonnerstags bis zum Gloria in der Osternacht die Glocken und auch die Orgel. Die Kirchenglocken waren früher für die Menschen der wichtigste Zeit-Anzeiger.
 
Als Ersatz hierfür wurde an den Kartagen geklappert. Seit Generationen ziehen am Karfreitag und Karsamstag die Ministranten mit Ihren „Klappern“ durch die Straßen (und erinnern an die Gebets- und die Gottesdienstzeiten). Der Volksmund erzählte früher und bisweilen auch heute noch, dass die Glocken nach Rom fliegen würden, damit sie dort vom Papst gesegnet werden würden, um wieder neu zu klingen."
foto klappern (c) Diana Rau-Zander