Volkstrauertag 2020 auf der Kriegsgräberstätte am Kloster Steinfeld

volkstrauertag steinfeld 2020 (10) (c) gdg steinfeld
volkstrauertag steinfeld 2020 (10)
Datum:
So. 15. Nov. 2020
Von:
Gudrun Klinkhammer

Kall. Stellvertretend für alle Menschen, die heute gerne mit auf die Kriegsgräberstätte in Steinfeld gegangen wären, gingen Kalls Bürgermeister Hermann Josef Esser gemeinsam mit dem Leiter der GdG-Steinfeld, Pater Wieslaw Kaczor SDS, dorthin.

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volkstrauertag steinfeld 2020 (4)

Unterstützt wurden die beiden von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Kall, an der Spitze Wehrleiter Harald Heinen, und von zwei Messdienern. Ebenfalls anwesend waren der neue Ortsvorsteher von Wahlen und Steinfeld, Roman Hövel, und der Steinfelder Autor Andreas Züll.

Esser in seiner Ansprache: „Wir haben am Montag dieser Woche am Gedenkstein in Kall zum Jahrestag der Reichspogromnacht der Opfer von Faschismus und Judenverfolgung in Zeiten der NS-Terrorherrschaft gedacht. Wir müssen mit Entsetzen feststellen, dass es auch in Deutschland des Jahres 2020 Bestrebungen gibt, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.“ Weiter kam Esser auf die Unsäglichkeiten der Kriege zu sprechen: In Kriegen erlangen und erliegen Nationen, Völker oder gar Volksgruppen innerhalb eines Landes dem Irrtum, aus einer gewaltsamen Auseinandersetzung als Sieger hervorgehen zu können.“

Heute stehe die gesamte Welt einem kleinen, für das menschliche Auge unsichtbaren Feind gegenüber: dem Covid 19-Virus. Und selbst in einer derartigen zeit würden religiöse, rassistische und nationalistisch motivierte Auseinandersetzungen mit unverminderter Härte und Unnachgiebigkeit geführt. Esser: „Dabei haben wir heute ein gemeinsames Ziel: Die Pandemie zu überwinden.“ Die Belastungen heute seien relativ im Vergleich zu den Entbehrungen und dem unsäglichen Leid der Menschen während der Weltkriege. Er ermunterte seine Mitmenschen: „Halten Sie durch, wir werden es schaffen, den Virus einzudämmen.“

Pater Wieslaw Kaczor bat um Frieden in der Welt, bevor er das große Kreuz und die umliegenden Kreuze und die Anwesenden segnete. Auf dem Gelände der Kriegsgräberstätte am Kloster Steinfeld liegen 633 Verstorbene aus vielen Teilen des Landes und der angrenzenden Regionen. Am Eingang des Friedhofes steht eine Stele, in der in einem Buch alle Menschen verzeichnet sind, die in Steinfeld ihre letzte Ruhestätte fanden.

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