Krekel/Barweiler. "1726 fand zum ersten Mal eine Wallfahrt von Krekel nach Barweiler statt.
Damals baten die Menschen, von der Pest verschont zu bleiben", sagte Pia Olion aus Krekel, nachdem sie am Sonntag den Weg von Krekel nach Barweiler zu Fuß gewallfahrtet war. Bereits als Zwölfjährige ging sie die Strecke mit. Heute, mit 58 Jahren, geht sie den Weg immer noch, und das frischer als je zuvor. Pia Olion, von Beruf Pfarrsekretärin in Steinfeld, sagt weiter: "Damals, vor fast 300 Jahren, legten die Krekeler ein Gelübde ab, dass sie jedes Jahr wieder die Strecke laufen." Schwierig sei es in Kriegszeiten gewesen, den Weg zurück zu legen. Im Zweiten Weltkrieg sei es auch manchmal nur ein einziger Mann gewesen, der alleine den Weg nach Barweiler zur Wallfahrtskirche St. Gertrud eingeschlagen und so das Gelübde eingelöst habe. Während der Strecke beten die Pilger den Rosenkranz. Waren es im vergangenen Jahr nur eine Handvoll Krekeler, die die 26,6 Kilometer auf sich nahmen, waren es im Corona-Jahr 16 Personen, die in einer Gruppe - mit gebührendem Corona-Abstand - liefen. Einige Christen aus Kall hatten sich den Krekelern angeschlossen. Die jüngste Pilgerin mit 22 Jahren war Fabienne Olion, gefolgt von Michael Klein, 31 Jahre alt. Einer der Älteren war Dieter Schäfer mit 65 Jahren; mit 75 Jahren war Ludwig Müller der Älteste der Fußgruppe. Morgens um acht Uhr ging es los. Der Weg führte über Blankenheimerdorf, Blankenheim, Ahrhütte, Ahrdorf und Hoffeld mit zwei Pausen. Mit dem Auto, begleitet von ihrer Tochter Karin Kreimann, kam die 76-jährige Hildegard Fink von Krekel gefahren. Früher ging sie den Weg zu Fuß und trug die Fahne mit. Sie erinnert sich: "Die Fahne zu halten, das ist gar nicht so leicht, vor allem, wenn der Wind geht." Hildegard Fink beobachtete in den vergangenen Jahrzehnten, wie der Ort Barweiler immer mehr herausgeputzt wurde: "Es ist ein richtig schöner, sauberer Pilgerort geworden. Was mir hier immer so besonders gut gefällt, das sind die Marienlieder. Die sind so herrlich ergreifend, da kommen mir die Tränen." In diesem Jahr in Barweiler angekommen war nicht alles, wie es sonst ist. Aufgrund der Corona-Pandemie waren die Buden an der Kirche und das Pfarrheim, in dem in den vorherigen Jahren Verpflegung angeboten wurde, geschlossen. In der Kirche St. Gertrud begrüßte zunächst der Ortspfarrer, Rainer Justen, die Pilger: "Wir sind als Pilger im Leben unterwegs, erleben die Liebe Gottes." Der Leiter der GdG-Steinfeld, Wieslaw Kaczor, war gemeinsam mit seinem Salvatorianer-Kollegen Frater Philipp Sauter ebenfalls nach Barweiler gefahren, um am späten Nachmittag dort eine Messe abzuhalten. Er ging auf die Marienverehrung ein, denn im Marienwallfahrtsort Barweiler wird seit 1726 Maria, die Königin des Friedens, die liebe Frau mit der Lilie, verehrt. Weiter kam er auf die Heilungen von körperlichen und seelischen Leiden, die aufgrund der Anbetung verzeichnet wurden, zu sprechen. Der Tag klang mit einer Meditation in der Kirche und später mit einem geselligen Zusammensein etwa bei Familie Olion ruhig, fröhlich und bis in die Abendstunden hinein aus.