Die Grünkolonne von Scheven – und immer scheint die Sonne

collage grünkolonne (c) gdg steinfeld
collage grünkolonne
Datum:
Mi. 21. Okt. 2020
Von:
Gudrun Klinkhammer

Scheven. Etwas zurück geben an den Ort, in dem man in Frieden leben kann, das schwebte Hermann Josef Cremer schon lange vor.

Der jetzt 84-Jährige ist Schevener durch und durch. Das Schevener Wahrzeichen „Hahnebömsche“, das Wäldchen, die Quelle („die Klus“), der Friedhof hinter der Kirche St. Apollinaris und Agatha, der Kindergarten, Plätze im Ort, etwa vor der Kirche - für Hermann Josef Cremer wichtige Orte der Kommunikation im Dorf, die es zu pflegen gilt. Doch fehlte ihm lange Zeit ein Ansprechpartner, ein Bindeglied zwischen seiner Idee und der Gemeinde.
 
Als allerdings Hans Reiff neuer Ortsvorsteher wurde, da war der Bann gebrochen. Cremer: „Hans Reiff ist mit nichts zu ersetzen.“ Reiff fragte, wo der Schuh drückt und was für Ideen im Raum stehen. Und so kam es, dass sich vor gut vier Jahren die Schevener Grünkolonne gründete, eine ehrenamtliche Truppe mit richtig viel „Gripp“. Ein Stamm von gut zehn Personen kam zusammen, der auch bisher nicht auseinander fiel. „Gerade die Gemeinschaft ist hier das Besondere“, schwärmen Engelbert Hahn und Helmut Hoffmann. Hans Jubelius kaufte sich eigens für das Ehrenamt einen Trekker, um besser den großen Hänger mit den Gerätschaften von A nach B transportieren zu können. Den Trekker fährt Hans Jubelius inzwischen so elegant wie einen Ferrari.
 
Rolf Peusens schwingt die Heckenschere gekonnt, Wildwuchs hat da keine Chance mehr. Dabei hat niemand der Herren den Beruf des Gärtners oder Landschaftspflegers gelernt. Raumausstatter, Kaufmann, Starkstromelektriker und Landwirt, das sind die Berufe, denen die Männer früher nachgegangen sind. Was die Mitglieder der Gruppe selber wundert, aber irgendwie auch ein gutes Zeichen von oben ist, benennt Engelbert Hahn: „Immer, wenn wir ausrücken, scheint die Sonne.“ Viele Schevener richten inzwischen auch schon ihre privaten Arbeiten danach aus. Gerne wird etwa die Gartenarbeit auf den Tag gelegt, an dem auch die Grünkolonne „op Jöck“ ist. Denn mit Garantie, das Wetter ist schön!
 
Alle zwei Wochen mittwochs ist es soweit, dann knipst der Wettergott die Sonne an und es kann los gehen. Rasenmäher knattern, die Motorsäge schnurrt, die Harke tänzelt über das Laub und den Kies. Natürlich wissen Hans Reiff und seine Leute, dass sie nicht mehr die Allerjüngsten sind, auch wenn sie sich während der ehrenamtlichen Tätigkeit um Jahre jünger fühlen. Daher freuen sie sich über Nachwuchs, das können auch gerne Firmlinge sein, damit haben sie bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Wer sonst noch mit dabei ist: Peter Schildgen, Raimund Vossen und Karl-Josef Klinkhammer. 🍀
Zu dieser Geschichte gibt es auch ein kleines Video, bitte hier auf den Link klicken: https://www.facebook.com/Kloster.Steinfeld/videos/1406962682982600