Eine Institution im Wandel - Kirchenvorstände „G10+“ in Steinfeld

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gzehnplustreffen
Datum:
Fr. 30. Okt. 2020
Von:
Gudrun Klinkhammer

Steinfeld. Digitalisierung, Priestermangel, neue Kooperationen – die GdG-Steinfeld befindet sich im Wandel. Ein Altbau wird – symbolisch gesprochen – derzeit kernsaniert und zeitgemäß aufgestellt.

Die Vertreter der Kirchenvorstände (KV) „G10+“ trafen sich am Mittwoch im Hermann-Josef-Saal in Steinfeld, sprachen über konkrete Aktionen und Pläne. Anwesend waren neben dem GdG-Leiter Pater Wieslaw Kaczor auch die Koordinatorin KGV Maria Mattes und die Vertreter von acht Kirchenvorständen:

Faßbender Herbert, St. Peter Zingsheim; Gerhards Lothar, St. Stephan Sistig; Hansen Stefan, St. Luzia Engelgau; Harzheim Peter, St. Gertrud Bouderath; Jung Josef, St. Lambertus Tondorf; Müllenborn Albert, St. Martin Nettersheim; Pönsgen Hermann-Josef, St. Laurentius Marmagen; Radermacher Herbert, St. Barbara Krekel.

Pater Wieslaw Kaczor, der Leiter der GdG Steinfeld, eröffnet die Veranstaltung mit Begrüßungsworten. P. Wieslaw kam auf die Zusammenlegung der Pfarrbüros Marmagen und Pesch ab Mitte Januar nach Steinfeld zu sprechen. Das Meldewesen wird bereits vom Pfarrbüro Steinfeld gespeist, was Marmagen und Pesch angeht. Auch der Pfarrbrief wird bereits koordiniert, zukünftig unterstützt durch das Programm „Intentio“; ein Programm, das die Messintentionen verwaltet. Maria Mattes zeigt die Vorzüge des Programms auf, etwa, dass aufgrund des Kalenderschemas kein Gottesdienst vergessen werden kann. Maria Mattes: „Ziel ist, dass ab jetzt die Verwaltung der Intentionen digital erfolgen kann; bisher wurde zunächst jede Intention manuell erfasst - sowohl vor Ort als auch in den Pfarrbüros. Bei der Erstellung für den Pfarrbrief musste anschließend jede Intention im PC nochmals neu erfasst werden. Durch die Nutzung von Intentio spart das Pfarrbüro die manuelle Erfassung. Die Eingabe (im Pfarrbüro) erfolgt sofort digital. Da in einzelnen Orten auch Stipendien entgegengenommen werden einfach in der Sakristei oder von einzelnen Personen vor Ort, verändert sich hier nichts.“ Eine Reduzierung der erforderlichen Arbeitszeit im Pfarrbüro ist die Folge. Mattes: „Die Gottesdienstordnung ist lediglich eine von mehreren Auswertungen des Programms. Für uns ist sie von großer Bedeutung, da sie für die jeweilige Ausgabe des Pfarrbriefs aus dem Programm exportiert werden. Dies erleichtert auf der einen Seite die Arbeit für die Gestaltung des Pfarrbriefs und vor allen Dingen die spätere umständliche Kontrolle.“ Die Kosten des neuen Pfarrbriefs liegen dadurch auch deutlich unter den bisherigen Kosten.

Die derzeitigen Corona-Maßnahmen verlangen Aufmerksamkeit. Allerheiligen müssen für die Veranstaltungen auf den Friedhöfen zwar keine Kontaktlisten ausgelegt werden, aber Abstand und Maske sei Pflicht. In den Messen darf derzeit kein Gemeindegesang mehr stattfinden, Priester und Organist dürfen alleine sehr wohl singen.

Über durchsichtige Opferstöcke wurde nachgedacht, da es in den vergangenen Monaten eine Serie von Opferstockdiebstählen gegeben hat, etwa in Sistig, Krekel, Firmenich, Nettersheim, Ahekapelle und Reifferscheid.

Pater Wieslaw Kaczor äußerte den Wunsch, da aufgrund der Corona-Pandemie nicht so viele Menschen in die Kirchen passen, dass Lautsprecher die Messe nach draußen übertragen. Herbert Radermacher (Krekel) sagte dazu: „Das sollte doch jede Pfarrei für sich entscheiden. In Krekel wird das Pfarrheim aufgemacht. Wir schicken auch niemanden nach Hause, sondern wir schaffen Möglichkeiten, wie etwa das Öffnen der Empore, so dass Leute Corona konform am Gottesdienst teilnehmen können.“ Lautsprecher anzubringen als Verlängerung der Kanzel beziehungsweise des Altars sei dennoch das Ziel, so Pater Wieslaw.

Josef Jung (Tondorf) wollte wissen, ob die Krippe wieder aufgebaut werden soll. Pater Wieslaw befürwortete die Aktion, ebenso das Aufstellen von Weihnachtsbäumen. Und er bat: „Bitte lasst die Kirchen offen.“  Dazu sagte Lothar Gerhards: „Um unsere Kirche mit den Deckengemälden zu schützen, möchten wir demnächst Überwachungskameras anbringen.“ Pater Wieslaw zu den Anmeldungen, was die Weihnachtsmessen betrifft: „Wir entwerfen Zettel und die Leute können sich darüber anmelden.“ Maria Mattes: „In kleinen Orten können wir ja auch mit Eintrittskarten arbeiten.“ Peter Harzheim: „Im Bistum Köln wird auch mit online-Anmeldungen gearbeitet.“ Albert Müllenborn unterstrich, dass es wichtig sei „Messtourismus“ zu verhindern. Als Ergebnis legten die Anwesenden fest, dass über die Anmeldung zu den Weihnachtsmessen jede Pfarrei (Kirchenvorstand) selbst entscheidet.

Weiter berichtete Pater Wieslaw von einem neuen Projekt „GdG Steinfeld digital“. Dazu wird derzeit beim Bistum ein Förderantrag gestellt. Schon seit Corona werden etwa Messen gestreamt aus Steinfeld und Marmagen, doch er stellt sich mehr vor, lange seien die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Auch andere Kirchen sollen angebunden werden. Internet müsse installiert werden in vielleicht drei oder vier weiteren Kirchen vorerst, um die innovative Seelsorge voran zu treiben. Gottesdienste könnten so übertragen und auch wie eine Videokonferenz vernetzt werden. Das System soll einfach zu bedienen sein. Weiter denkt er über einen Altar on Tour, quasi Gottesdienst to go nach. Ein Anhänger könne per Anhängerkupplung durch die GdG-Steinfeld rollen und unkompliziert und schnell aufgebaut werden. Pater Wieslaw: „Wenn auch die Kirchen zu gemacht werden, dann würde uns auf diese Weise doch nicht alles weggenommen.“ Herbert Faßbender (Zingsheim): „Die digitale Initiative ist zu befürworten, das bringt weitere Zentralisierung mit sich. Da ist es wichtig, wenn neue Medien angeschafft werden, dass wir das gemeinsam machen und in jeder Kirche vor Ort uns als Gemeinde wiederfinden können.“ Die KV aus St. Potentinus Steinfeld, St. Margareta Frohngau,  St. Matthias Sötenich und St. Cäcilia Pesch hatten entschuldigt gefehlt.